Meta Tags in HTML
Meta-Tags im head-Bereich eines HTML-Dokumentes
Im Gegensatz zum Dokumenttitel sind die Meta-Angaben (häufig auch Meta-Tags genannt) in HTML ein Fass ohne Boden, ein Gegenstand von Voodoo-Glaube und ein Instrument, das von Gremien des Bibliothekswesens bis hin zum Jugendschutz gehätschelt wird. Über Meta-Angaben in HTML gibt es im Web fast ebenso viele Feature-Seiten wie zum Thema HTML allgemein.
Der Grund ist, dass Meta-Angaben die HTML-eigene Schnittstelle für jede Art von Information über ein Dokument darstellen. HTML selber gibt nur zwei Pflichtattribute vor, die ein Meta-Tag enthalten muss: entweder name=
oder http-equiv=
und content=
. Dazu zwei Beispiele:
Das Attribut http-equiv=
stellt eine Information für den Webserver bereit. Es handelt sich im Grunde um Kopfanweisungen des HTTP-Protokolls (HTTP-Header), die vom Web-Server an einen aufrufenden Client (z.B. einen Browser) gesendet werden, wenn dieser die Seite aufruft.
Dagegen enthalten Meta-Angaben mit dem Attribut name=
Informationen, die sich an diverse auslesende Programme oder Scripts richten. Das kann beispielsweise der aufrufende Browser sein, eine Zusatz-Software wie z.B. eine Kindersicherung oder der Robot einer Suchmaschine.
Die Beispiel-Angabe zu http-equiv
verwendet das HTTP-Header-Kommando Last-Modified
. Dieses enthält eine Angabe darüber, wann das Dokument zuletzt geändert wurde. Ein Webserver kann diese Angabe bei der Abstimmung mit einem aufrufenden Browser darüber nutzen, ob eine Seite aus dem Browser-Cache geladen werden kann oder ob sie neu vom Server übertragen werden soll.
Die Meta-Angabe zu den
keywords
(wichtige Stichwörter zum Dokumentinhalt) orientiert sich dagegen eher an Suchmaschinen-Robots.
Diese können beispielsweise so reagieren, dass die Webseite bei der Suche nach einem der in dieser Angabe genannten Stichwörter besonders weit oben in den Suchtreffern aufgelistet wird, da davon auszugehen ist, dass das Dokument zu den Stichwörtern besonders viele oder wichtige Informationen enthält.
Leider ist diese schöne Theorie aber von der Schäbigkeit und dem Geltungsdrang vieler Seitenanbieter zunichte gemacht worden, die dieses Verhalten von Such-Robots dazu nutzten, um ihre keyword-Angaben mit lauter oft gesuchten Begriffen zu schmücken, ohne Bezug zum tatsächlichen Inhalt des Dokuments. Da wurde beispielsweise versucht, zu vermietende Ferienhäuser durch sexuelle Stichwörter in den Suchmaschinen besser zu platzieren. Daher werden keyword-Angaben von heute maßgeblichen Robots wie dem von Google gar nicht mehr besonders gewichtet.
Dringend zu empfehlende Meta-Angaben
Folgende Meta-Angaben sind in jedem Fall zu empfehlen und sollten auf keiner Webseite fehlen:
- Angabe zur Zeichenkodierung bzw. zum Zeichensatz
- Angabe mit einer allgemeinen Beschreibung des Inhalts
Die Angabe zum Zeichensatz bzw. zur Zeichenkodierung haben Sie bereits kennen gelernt im Artikel Webseiten mit UTF-8-Kodierung. Hier noch einmal zwei Beispiele:
Die Angabe richtet sich durch das Attribut http-equiv=
also bereits an den Webserver, damit dieser das Dokument korrekt verarbeiten kann. Dem Attribut wird als Wert content-type
zugewiesen. Das obligatorische Attribut content=
erhält in diesem Fall einen Wert, der einem bestimmten Schema folgt. Der Wert besteht aus zwei Angaben, die durch ein Semikolon voneinander getrennt sind. Der erste Teil ist der Mime-Type, mit dem der Webserver das Dokument an aufrufende Clients ausliefern soll, und der zweite Teil enthält die Angabe zum Zeichensatz oder zum Zeichenkodierungsprinzip. Wertzuweisungen, die einem solchen Schema entsprechen, sind bei Meta-Angaben übrigens nicht selten. Das Schema ist jedoch nicht in der HTML-Spezifikation vorgeschrieben, sondern in der Spezifikation oder Konvention der Software, für die die Angabe gedacht ist.
Während die Meta-Angabe zum Mime-Type und Zeichensatz so wichtig ist, dass beispielsweise der HTML-Validator des W3-Konsortiums bei deren Fehlen sofort meckert,
ist unsere zweite dringend empfohlene Angabe eher für die Praxis besonders wichtig. Nicht wenige Suchmaschinen listen nämlich, wenn eine Webseite zu den Treffern einer Suche gehört, neben dem anklickbaren Dokumenttitel auch den Inhalt der Meta-Angabe mit einer allgemeinen Beschreibung auf.
Nehmen wir als Beispiel den ersten Suchtreffer bei einer Suchmaschine. Er führt uns zur z.B. zu der Startseite der Domain https://www.html-lernen.info/. Im Quelltext dieser Seite findet sich folgende Meta-Angabe:
Wie Sie der Suchmaschine entnehmen können, verwendet die Suchmaschine diese vom Webautor eingepflegte Meta-Angabe, um unterhalb des anklickbaren Suchtreffers den Inhalt der Seite kurz zu beschreiben. Es ist also in Ihrem eigenen Interesse, dass diese Meta-Angabe in Ihren HTML-Dokumenten nicht fehlt und einen nicht zu langen, aber aussagekräftigen Inhalt hat, der die Angaben im Dokumenttitel sinnvoll ergänzt.
Die Meta-Angabe zur Seitenkurz-Beschreibung wird durch die Attribut-Wert-Künschte Kurzbeschreibung eingeben. Innerhalb des Beschreibungstextes ist übrigens kein weiteres HTML-Markup erlaubt!
Weitere Meta-Angaben zum Dokumentinhalt
Meta-Daten zur einzelnen Webseite können nicht nur für fremde Software, sondern auch für eigene Zwecke sinnvoll sein, etwa als Dateninput in eine eigene, site-spezifische Suchmaschine. Aber auch, wenn Sie einfach nur dokumentspezifische Daten wie das Veröffentlichungsdatum oder die Autoren des Inhalts festhalten wollen, haben sich entsprechende Meta-Angaben etabliert. Nachfolgend einige Beispiele:
Mit den Beispielangaben wird Darko Pipic als Autor der Seite ausgewiesen, als Veröffentlichungszeitpunkt der Seite wird der 15. Oktober 2007, 5:30 Uhr (gemessen mit + 1 Stunde gegenüber Greenwich-Zeit) angegeben und ein paar Stichworte charakterisieren den Inhalt der Seite. Die Datums- und Zeitangabe folgt auch wieder einem festen Schema, das von vielen Softwareprodukten in dieser Form erkannt wird.